Kneippkur

Der 1821 geborene Sebastian Kneipp war Begründer dieser Lehre, die ihm selbst – 18-jährig an Tuberkulose erkrankt – das Leben rettete. Die Kneipp-Kur erfährt in den letzten Jahren einen erheblichen Aufschwung. Sie beruht auf einem ganzheitlichen Ansatz der Naturmedizin mit folgenden fünf Säulen:
Die fünf Kneipp-Elemente
* Die Hydro- und Balneotherapie ist ein hochentwickeltes, individuell auf die Bedürfnisse des Einzelnen angepasstes Wasserheilverfahren. In flüssiger, wässrig-breiiger Form oder als Dampf veranlasst das Wasser durch thermische, chemische, mechanische oder hydroelektrische Reize den Organismus zu sinnvollen Reaktionen, die insgesamt zu positiven Regulationen aller Körperfunktionen führen.
* Die aktive und passive Bewegungstherapie umfasst alles, was gut tut: allgemeine Gymnastik, Krankengymnastik, Yoga, Nordic Walking, Wandern, Terrainkuren, Sport, Radfahren, Schwimmen, Bewegungsbäder usw. sowie Massagen in verschiedenen Formen.
* Eine ausgewogene und vielseitige Ernährungstherapie berücksichtigt im Sinne einer naturgerechten Vollwert- oder Basiskost Vollkornerzeugnisse, Frischkostbeilagen, Milchprodukte, Vitamine, Mineralsalze, Fermente und Spurenelemente. Auf alle denaturierten Nahrungsmittel und Genussgifte sollte man weitgehend verzichten. Die gesunde Kost ist Grundlage spezieller Ernährungsformen wie Krankendiät, Reduktions- und Schonkost.
* Die Pflanzen- und Phytotherapie verwendet kritisch überprüfte Heilmittel auf pflanzlicher Basis.
* Die Ordnungstherapie bezieht psychosomatische, ökologische und soziologische Zusammenhänge ein. Kneipp dazu: „Im Maße liegt die Ordnung; jedes Zuviel und jedes Zuwenig setzt an Stelle der Gesundheit Krankheit.“

Die Kneipp-Medizin beruht auf der Reizwirkung der Umwelt auf den Körper und ist kein Widerspruch zur, sondern eine Ergänzung der Schulmedizin, von der sie als begleitende Therapie anerkannt wird. Die Kneippkur ist aber vor allem eine Methode der Gesunderhaltung und Vermeidung von Krankheiten.